Gemeinschaftsgärten und andere Formen des kollektiven Tuns erleben in den letzten Jahren vor allem in urbanen Gebieten einen deutlichen Aufschwung. Alleine in Wien gibt es mittlerweile über 60 Gemeinschaftsgärten. Solche Projekte können als eine Form moderner Gemeingüter angesehen werden. Da die bekannte „Tragödie der Gemeingüter“ jedoch das Zusammenbrechen aller Gemeingüter voraussagt, stellt sich in dieser Arbeit folgende Forschungsfrage: Welche Rahmenbedingungen braucht es für das erfolgreiche Bestehen von modernen Gemeinschaftsgärten und inwiefern spielt die Wertehaltung und Motivation der beteiligten Gartenmitglieder dabei eine Rolle? Es wird deutlich, es gibt sehr wohl funktionierende Gemeingüter und es stellen sich acht klare Designprinzipien heraus, die bei erfolgreichen Beispielen zu beobachten sind. Außerdem werden die Bedeutung einer starken, kooperativen Gemeinschaft und der Aspekt der Verantwortung und Motivation der Gartenmitglieder deutlich. Anhand einer Untersuchung des Beispielprojekts „BOKU-Gemeinschaftsgarten“ lassen sich große Ähnlichkeiten bezüglich den Erfolgsfaktoren von Gemeingütern aus der Theorie und Gemeinschaftsgärten feststellen.